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Am Wochenende mit Opa ins Schwimmbad? Plätzchenbacken mit Oma im Advent? Für die meisten Kinder ist die Zeit mit Oma und Opa heiß geliebt und etwas ganz Besonderes. Auch wir Eltern erinnern uns ja vielfach, wie gerne wir bei unseren Großeltern waren, wo wir uns so gut versorgt und wohlbehütet gefühlt haben, wie zu Hause, und doch anders.

Unser Gefühl und das unserer Kinder täuscht sich nicht Die Beziehung zu den Großeltern ist für Kinder in vielerlei Hinsicht wichtig und wohltuend. Doch was macht diese Be­ziehung so besonders? Was macht es so wertvoll, wenn Enkelkinder in intensivem Kontakt zu Oma und Opa stehen? Die Großeltern sind das Bindeglied zu unseren Wurzeln Sie geben uns eine ganz konkrete Vorstellung von unserer Herkunft: Die Großeltern binden uns an die Region, aus der die Familie stammt, sie verbin­ den uns mit all den Menschen, die uns vorangegangen sind und ohne die wir nicht wären, sie verweisen auf Schick­ sale, Erfahrungen und Ereignisse, die – bewusst oder unbewusst – auch unser Lebens prägen. Mit anderen Worten, Großeltern stellen das Leben des Enkelkindes in einen größeren Zusammen­ hang, der auch in die – dem Kind unbekannte – Vergangenheit weist. Damit kann sich das Kind als Teil eines größeren Ganzen fühlen. Das stärkt sein Selbstwert­gefühl und festigt seine Identität. Großeltern sind zudem die Verbindung zu dem, wie es früher war. Gerade in der heutigen hoch technisierten und schnellle­ bigen Zeit sind es gerade die Großeltern, die glaubhaft und anschaulich vermitteln können, dass Verabredungen tatsächlich auch ohne Rückgriff auf ein Mobiltelefon zustande kommen können, dass SMS früher Briefe waren, die auf schönem Papier mit Tinte geschrieben im Umschlag verschickt wurden, und dass selbst gekochte Kartoffelsuppe tatsächlich eine Alternative zu Pommes mit Mayo aus dem Schnellimbiss sein kann. Heutzutage ist es fast schon etwas Besonderes, dass Oma und Opa im glei­chem Haus oder zumindest im gleichen Ort wohnen, und ein kleiner Besuch auf einen Sprung (fast) immer möglich ist. Auch liebe Gewohnheiten können dann entstehen:

Immer montags Mittagessen bei Oma (wenn zum Beispiel Mama ihren länge­ ren Arbeitstag hat), oder das Highlight der Woche: Freitags holt Opa vom Kindergarten ab, und dreht dann noch ne Extrarunde zum Spielplatz.

Wenn Großeltern in der Nähe wohnen, können kleine gegenseitige Unter­ stützungsleistungen den Alltag aller erleichtern: Papa bringt Opa den Kasten mit Mineralwasser nach Hause, dafür springen die Großeltern gerne auch mal spontan zum Babysitten ein. Die Betreuung der Kinder durch Oma und Opa können eine große Entlastung für Eltern sein, zum Beispiel wenn die Rückkehr von Mama oder Papa in den Beruf nicht perfekt zu koordinieren ist mit dem Platz in der Kita, und ein paar Wochen zu überbrücken sind. Dennoch sollte eine Überforderung der Großeltern vermieden werden:

  • Omas und Opas sind oft noch so jung, dass sie noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen und die Enkel­kinder über Tag nur ausnahmsweise betreuen können.
  • Großeltern sind heutzutage vielfach noch sehr aktiv und haben Pläne, was sie als Rentner und Rentnerinnen noch alles unternehmen möchten. Dazu haben sie nach einem langen Arbeits­ und Familienleben auch ein Recht, das durch zu arge Inanspruchnahme durch die Kinder und Enkelkinder nicht zu sehr beschnitten werden sollte.
  • Und bisweilen wünschen sich die Groß­ eltern einfach viel Ruhe für sich selbst, und die Befreiung von Verplichtung und Verantwortung. Auch das sollte respektiert werden.

Oftmals wohnen die Großeltern jedoch weiter entfernt von ihren Kindern und Enkelkindern, bisweilen sogar so weit, dass Besuche nur zwei, drei Mal im Jahr möglich sind. Aber auch dann ist ein gu­tes Verhältnis zwischen Großeltern und Enkelkindern sehr gut möglich. Kinder spüren selbst über Entfernungen hinweg, dass zu Oma und Opa eine ganz beson­dere Beziehung besteht, die mit der Beziehung zu Be­kannten und Freunden der Eltern nicht zu vergleichen ist. Und die Tage, die dann in der anderen Stadt bei den Großeltern verbracht werden können:

  • Die Übernachtungen in Papas altem Kin­derzimmer, die Einkaufsrunde mit Oma durch Dorf, das alles sind große Erleb­nisse für die Kleinen, die unvergessen bleiben werden.
  • Das Leben bei den Großeltern sieht meist anders aus als zu Hause bei den Eltern. Bisweilen braucht es daher Absprachen zwischen Großeltern und Eltern.

Dass bei Oma und Opa vielleicht mehr er­ laubt ist als zu Hause – wo sonst darf ein Kind so ausgiebig auf dem Sofa springen oder das Licht an und aus knipsen – sollte Eltern nicht zu große Sorge bereiten. Kinder wissen sehr gut zu unterscheiden, was wo erlaubt ist, und was nicht. Und wenn Oma ein Auge zudrücken mag, wenn nach dem Baden das Badezimmer unter Wasser steht, die Kinder wissen sehr gut, dass es zu Hause einen Dusch­ vorhang gibt.

 

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